Infusionsharzsystem
Infusionsharze für Vakuuminfusion und Injektionsverfahren
Welche Eigenschaften zeichnen Infusionsharzsysteme aus?
Ein Infusionsharzsystem ist ein niedrigviskoses 2K Epoxidharz, das für Vakuuminjektions- und Vakuuminfusionsverfahren entwickelt wurde. Aufgrund seiner hohen Fließfähigkeit kann es komplexe Faserstrukturen durchdringen und eine gleichmäßige Harzverteilung im Laminat unterstützen. Dies trägt zur Reduktion von Lufteinschlüssen bei und fördert eine homogene Tränkung der Fasern. Im Vergleich zu Polyester- oder Vinylesterharzen kann es durch geringe Schrumpfung, hohe thermische Beständigkeit und eine gute chemische Resistenz überzeugen. In vielen Anwendungen lassen sich damit verformungsstabile und dauerhaft belastbare Bauteile realisieren – etwa im Leichtbau, Bootsbau oder bei Sichtcarbon-Anwendungen. Eine präzise abgestimmte Kombination aus Harz und Härter unterstützt dabei eine prozesssichere Verarbeitung unter verschiedenen Fertigungsbedingungen.
Welche Harz-Härter-Kombinationen stehen zur Verfügung?
HP‑Textiles bietet im Bereich Infusionsharzsysteme eine Auswahl an Produkten, die sich aus der Harzkomponente HP‑HE3000RI und verschiedenen Härtern zusammensetzen. Die Systeme HP‑E30RI, HP‑E120RI und HP‑E300RI ermöglichen durch Kombination mit den Härtern HP‑HTE30RI, HP‑HTE120RI oder HP‑HTE300RI eine individuell wählbare Topfzeit zwischen ca. 30 und 300 Minuten. Die niedrige Viskosität dieser Harzsysteme unterstützt eine gute Imprägnierung der Verstärkungsfasern und eine gleichmäßige Harzverteilung im Laminat. Aufgrund ihrer Eigenschaften eignen sich diese Epoxidharze sowohl für das Vakuuminfusionsverfahren als auch für Druckinjektionsverfahren. Die Kombination aus flexibler Verarbeitungszeit, hoher Transparenz und kontrollierter Aushärtung macht diese Systeme zu einer praxisorientierten Lösung für verschiedenste Anwendungen im Faserverbundbereich.
Wie unterstützt das Infusionsharz den Fertigungsprozess?
Das Vakuuminfusionsverfahren gilt als ressourceneffiziente Methode zur Herstellung von leichtgewichtigen und mechanisch belastbaren Bauteilen. Die Verwendung eines geeigneten Infusionsharzes trägt zur optimierten Harzverteilung, einem hohen Faseranteil im Laminat und einem geringeren Harzverbrauch bei. Das Verfahren kann so zur Reduktion von Ausschuss, zur konstanten Qualität und zur nachhaltigen Fertigung beitragen. Durch abgestimmte Prozessparameter lassen sich auch komplexe Geometrien realisieren. In Verbindung mit professionellem Vakuuminfusionszubehör – etwa Fließhilfen, Dichtbändern oder Vakuumfolien – lässt sich der Harzfluss präzise steuern und auf die jeweilige Anwendung abstimmen. Der gezielte Einsatz niedrigviskoser Epoxidharze für die Vakuuminfusion unterstützt die Herstellung von Bauteilen mit definierten Faseranteilen und hoher Reproduzierbarkeit.
In welchen Anwendungen kommen Infusionsharze typischerweise zum Einsatz?
Infusionsharzsysteme finden in einer Vielzahl technischer Anwendungen Verwendung – darunter der Formenbau, der GFK‑ und CFK‑Leichtbau, die Automobilindustrie, die Windkrafttechnik sowie der Boots- und Yachtbau. Je nach Anforderung hinsichtlich Topfzeit, Temperaturbeständigkeit oder mechanischer Belastung kann aus verschiedenen Systemen gewählt werden. Die Möglichkeit, ein 2K Epoxidharzsystem individuell zu konfigurieren, unterstützt eine zielgerichtete und reproduzierbare Verarbeitung. Darüber hinaus eignen sich viele dieser Systeme auch für optische Anwendungen, insbesondere wenn transparente oder vergilbungsarme Harze erforderlich sind – etwa bei Sichtcarbon-Bauteilen mit hohen ästhetischen Anforderungen. Aufgrund dieser Vielseitigkeit sind Infusionsharze ein zentraler Werkstoff für anspruchsvolle Faserverbundtechnologien in industriellen Fertigungsumgebungen.